Bio
Günther Uecker zählt zu den wichtigsten deutschen und international agierenden Künstler der Nachkriegszeit bis heute. 1930 in Wendorf (Mecklenburg) geboren, studierte er Malerei an der Fachschule für angewandte Kunst in Wismar (1949-53) und an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (1953-55). 1955-1957 setzte er sein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Otto Pankok fort, zu dessen antifaschistischer und sozialer Einstellung er schnell Vertrauen fand. Auf abstrakte und figurative Holzschnitte folgten manuelle Bildstrukturen: Fingermalereien und Dreckbilder. Zudem entstanden 1957 erstmals die für ihn typischen Nagelbilder: dreidimensionale, weiß bemalte Reliefs aus Nägeln, die durch die Wechselwirkung von Licht und Schatten und die Ausrichtung der Nägel eine ganz eigene Dynamik haben.
Ein zentrales Motiv in Ueckers Arbeiten ist das Thema „Verletzung“. Durch das Verwenden von ursprünglichen, oftmals natürlichen Materialien wie Holz, Sand, Asche, Steinen und Nägeln sowie seiner charakteristischen Formsprache versinnbildlicht er in seinen Arbeiten oft die „Verletzung des Menschen durch den Menschen“ und stellt damit Leid und Verletzlichkeit in den Fokus seiner Werke.